Obwohl der Garten im Januar den Anschein erweckt, in absoluter Ruhe ins neue Jahr zu starten, erfordert er dennoch regelmäßige Pflege. Tatsächlich stehen im ersten Monat des Jahres verschiedene Gartenarbeiten an. Der Januar eignet sich beispielsweise hervorragend für das Schneiden von Bäumen und Sträuchern. Der Gemüsegarten hingegen ruht nicht stumm, sondern ermöglicht sogar die Ernte von Saisongemüse und das Vorziehen von Pflanzen für den kommenden Frühling.

Wenn es warm genug ist, können schon jetzt zu groß gewordene Gehölze umgesetzt werden. Auch Erdaushub, Verkabelungen und Pflasterungen sind möglich.

In milden Wintern erwacht der Garten oft schon Ende Januar wieder zum Leben. Das sieht man auch bei den Vögeln. Sie gehen früh auf Wohnungssuche. Hängen Sie daher bald neue Nistkästen auf. Das Einflugloch sollte immer nach Osten weisen. So ist es am besten vor eindringendem Regen geschützt.



Nach dem Jahreswechsel beginnt für alle Gärtner die Zeit des Planens: Wie soll mein Traumgarten 2024 aussehen? Neue Pflanzen, farbenprächtige Beete, eine größere Terrasse, ein Teich? Was muss entfernt werden, was lässt sich umgestalten?

Jetzt ist auch der richtige Termin, einen Anbauplan für den Gemüsegarten zu erstellen. Denken Sie dabei daran, dass Gemüse-Mischkulturen den Boden schonen, Schädlinge abwehren und den Ertrag steigern. Vielleicht finden Sie Zeit, um über den Nährstoffkreislauf in Ihrem Garten nachzudenken. Die ständige Erneuerung der Nährstoffe sollte gezielt durch überwiegend organische Düngung, Kräftigung der Pflanzen vor allem im Wurzelbereich und Aktivierung der Bodenlebewesen erreicht werden.


Nur eine hauchdünne Schicht auf der Erdkugel ist fruchtbarer Boden. Ihn sollten wir kennen und bewahren.Viele Gartenbesitzer machen sich auch über den Nährstoffgehalt ihrer Böden falsche Vorstellungen. Alle paar Jahre sollte daher eine Bodenanalyse vorgenommen werden. Entsprechend dem Ergebnis wird dann eine Erneuerung der Nährstoffe durch gezielte, meist organische Düngung, Kräftigung der Pflanzen vor allem im Wurzelbereich und Aktivierung der Bodenlebewesen erreicht.

In der Natur müssen die Gewächse mit den Nährstoffen auskommen, die sie an ihrem Standort vorfinden. Im Garten wollen wir unsere Pflanzen optimal fördern. Immer wenn wir etwa durch die Ernte, den Rasenschnitt, das Laub Sammeln organisches Material dem Garten entnehmen, fallen Nährstoffe weg. Sie müssen durch organische oder mineralische Düngemittel wieder zugeführt werden.

Dabei wird Stickstoff für das Wachstum der Pflanzen, Phosphor für die Blüten- und Fruchtentwicklung benötigt. Kalium steuert den Wasserhaushalt der Gewächse, bewirkt bessere Widerstandskraft und Winterhärte.

Kompost, Gründüngung, Mist und Hornspäne sind die wichtigsten organischen Dünger. Bei schnellem Bedarf oder akutem Nährstoffmangel wird mineralischer Dünger eingesetzt. Im Januar können Sie jüngere Rasenflächen auf nährstoffarmen, sandigen Böden 1 cm hoch mit gesiebter Komposterde überstreuen. Wo der Boden kalkarm ist, Thomasmehl oder Hüttenkalk beimischen (100g pro qm). Bis zum Frühjahr bleibt der Rasen so liegen und wird dann durchgeharkt.


Im Januar beschäftigt den Gärtner vorwiegend das Wetter. Ist es zu warm, könnten die Pflanzen zu früh austreiben und späterer Frost die frischen Triebe dahinraffen. Ist es zu trocken oder zu nass, entwickeln sich viele Gewächse, vor allem die neu gepflanzten nicht richtig. Fällt zu viel Schnee, brechen viele Bäume und Büsche unter der Last zusammen. Der Gärtner ist daher damit beschäftigt, an eisigen Frosttagen Pflanzen noch mit zusätzlichem Frostschutz zu umhüllen, sie bei schneefreiem Wetter und starker Wintersonne mit Laub und Reisig zu bedecken und sie ansonsten in Ruhe zu lassen.

Tritt wie so oft im Januar größere Kälte auf, können wir nur noch kontrollieren, ob alles im Garten in Ordnung ist. Wenn es schneit, finden die Pflanzen unter dem weißen Mantel idealen Winterschutz, aber nur solange der Schnee locker und luftdurchlässig bleibt. Verharscht der Schnee oder wird zusammengepresst, gelangt der wichtige Sauerstoff nicht mehr zu den Gewächsen. Es sollten deshalb bei Schnee alle Pflegetätigkeiten ruhen, Wiese und Beete so wenig wie möglich betreten werden.

Unangenehm wird' s, wenn nachts starker Frost war und am Tag eine kräftige Wintersonne scheint. Dann sind immergrüne Laub- und Nadelgehölze, Rosen, Bambus, Hortensien, Buchsbaum und Kamelien sehr gefährdet. Wenn auch noch der sogenannte 'Kahlfrost' - d. h. große Kälte ohne schützende Schneeschicht- auftritt, dann hilft nur eins: die schon zuvor mit Winterschutz versehenen Pflanzen müssen noch zusätzlich mit Fichten-, Kiefernzweigen, Jute oder Frostschutzmatten umkleidet werden.

Steingärten und Trockenmauern werden bei schneefreiem Wetter und starker Sonne mit Reisig abgedeckt, um ein zu frühes Erwachen der Pflanzen zu verhindern. Auch empfindliche Stauden, alle Neupflanzungen, die Wurzelbereiche vieler Obstbäume und Beerensträucher brauchen bei großen Temperaturschwankungen über den normalen Schutz aus Laub und Reisig eine weitere Reisigschicht. Folie ist hier zum Abdecken nicht geeignet, weil die Luft darunter bei Sonne stark erwärmt wird und sich beim Abkühlen Schwitzwasser bildet. Selbst den Komposthaufen sollte man bei strengem Frost mit Strohmatten und Laub abdecken, damit der Verrottungsprozess nicht ganz zum Erliegen kommt.

Junge Büsche und Bäume, im Herbst gepflanzte Heiden und Stauden werden oft durch den Frost aus dem Boden herausgedrückt. Sie müssen so schnell wie möglich zurückgesetzt und gut geschützt werden. Vergessen Sie nicht an frostfreien Tagen während der Mittagszeit mit lauwarmem Wasser zu gießen. Ist die schlimmste Kälte überstanden, wird der zusätzliche Schutz wieder entfernt, sollte aber griffbereit möglichst in der Nähe der Pflanzen bleiben.


Würden Ziersträucher wie Weigelie oder Sommerflieder sich selbst überlassen, passten sie nach einigen Jahren nicht mehr in kleine Gärten und wären auch in ihrer Struktur vergreist. Sie müssen also regelmäßig durch einen fachmännischen Schnitt geformt und ausgelichtet werden.

Aber Vorsicht, dass Sie bei Frühlings- und Sommerblühern nicht versehentlich die bereits angesetzten Blütenknospen wegschneiden. Je früher geschnitten wird, desto kräftiger treibt die Pflanze durch. Bei spätem Schnitt kann das Wachstum des Busches in diesem Jahr kümmerlich sein.

Wenn Sie z.B. im vergangenen Jahr mit der Forsythienblüte nicht zufrieden waren, sollten Sie jetzt alle Forsythienzweige entfernen, die älter als drei Jahre sind und weit auf den Boden hinunterhängen. So wird Platz geschaffen für neue Triebe, die spätestens im nächsten Jahr üppig blühen. Die abgeschnittenen Zweige kommen in eine Vase. Sie blühen schnell auf und bringen Ihnen den ersten zarten Hauch von Frühling ins Zimmer.

Bei mildem Wetter lassen sich Bäume und Büsche aktivieren. An alten Apfel- oder Birnbäumen sollten Sie einen Verjüngungsschnitt vornehmen. Für junge Äpfel, Birnen und Zwetschgen ist ein Erziehungsschnitt günstig. Dabei wird die Krone geformt, wichtige Triebe werden zu Leitästen bestimmt, Konkurrenztriebe entfernt. Nachwachsende Zweige zieht man in Form.

Nach fünf bis sechs Jahren muss die Krone durch Erhaltungsschnitte wieder korrigiert werden. So entstehen gesunde Bäume, die reiche Ernten bringen. Kirschen schneidet man erst im März, die empfindlichen Aprikosen und Pfirsiche kurz vor dem Aufbrechen der Knospen.

Kletterpflanzen, wie den stark wuchernden Schlingknöterich können Sie an frostfreien Tagen Tagen ebenfalls auslichten und zurückschneiden. Wenn er ausgekahlt ist, kürzt man den Knöterich bis auf 50 cm über dem Boden.

Bei allen größeren Schnittvorhaben ist viel Fachkenntnis und gutes Werkzeug erforderlich. Denken Sie bitte auch daran, dass größere Sägewunden sofort mit Spezial- Wundverschlussmitteln behandelt werden müssen.


Unter der lockeren, brüchigen Borke alter Baumstämme überwintern viele Schädlinge, z.B. Spinnmilben oder Apfelbaumgespinstmotten. Kratzen und bürsten Sie die abgestorbenen Rindenteile ab.

Wichtig ist jetzt die Bekämpfung der Sitkaläuse in Nadelgehölzen. Die Sitkaläuse und auch die Blattläuse hausen nun in allen Entwicklungsstufen auf ihren Winterwirten. Durch höhere Kältegrade werden sie zwar reduziert, aber nicht ausgerottet.

Wenn es an milden Januartagen auf den Beeten üppig grünt, ist Vorsicht geboten. Zwei stark wachsende Unkräuter, die man später kaum noch loskriegt, beginnen sich auszubreiten: das behaarte Schaumkraut und das einjährige Rispengras. Also schnellstens jäten und in der Mülltonne entsorgen. Dabei aber nicht mit Löwenmäulchen, Eisenhut, Husarenknöpfchen und Goldlack verwechseln, die jetzt auch schon aktiv sein können.



Der Winter ist auch für die grünen und blühenden Gäste in unseren Zimmern kein Zuckerschlecken. Sie brauchen liebevolle Pflege und Schutz gegen die zahlreichen Schädlinge, die sich nun einstellen. Zum Glück helfen einige Hausmittel gegen die Plagegeister:

Schildläuse

Bei leichtem Befall kann man die Schildläuse am besten mit Wasser abwaschen. Sonst hilft eine Spiritus-Seifenlösung (1 Esslöffel Schmierseife oder Spülmittel, 1 Esslöffel Brennspiritus in 1 l warmes Wasser), so lösen Sie bei mehrfachem Einpinseln die lästigen Schildläuse von den Zierpflanzen.

 

Blattläuse

Waschen und Föhnen ist ein prima Hausmittel, wenn Ihre Pflanze nur mit wenigen Läusen befallen ist. Brausen Sie die Pflanzen über einem Waschbecken oder der Badewanne ab. Anschließend föhnen Sie Ihre Zimmerpflanze trocken, dann springen die Blattläuse ab.

Kaffeesatz hilft auch gegen Blattläuse, wenn er auf der Erde liegt und zusätzlich ins das Substrat eingearbeitet wird. Auch mit Kartoffelwasser oder Seifenlauge kann man die Pflanze besprühen. Einige Tage später kann man die toten Blattläuse mit Wasser abbrausen.

Weiße Fliege

Ein wirksames Hausmittel gegen die weiße Fliege ist Rapsöl. Man besprüht die Pflanze mit einer Lösung aus 30% Rapsöl und 70 % Wasser. Das geht auch mit Brennnesselsud, Knoblauch, Basilikumsud oder Neemöl.

Wenn eine Pflanze mit der Weißen Fliege befallen ist, sollte auch das Substrat ausgetauscht werden, das sich dort die Larven befinden.

Spinnmilben

Spinnmilben sind sehr gefährliche Schädlinge im Winter. Diese kann man mit einer Lösung aus 1 Viertel Rapsöl und 3 Vierteln Wasser und etwas Spülmittel bekämpfen. Ein anderes bewährtes Rezept ist eine Mischung aus Seife, Wasser und Spiritus.

Bei allen Lösungen, mit denen man die Pflanzen besprüht, sollte man erst ausprobieren, ob die Pflanzen diese überhaupt vertragen. Vor der Anwendung sollte man die Lösung an wenigen Blättern testen und einen Tag abwarten, ob die Pflanze keinen Schaden nimmt.

Auch mit Nützlingen wie Florfliegen oder Gallmücken kann man im Zimmer gegen Schädlinge vorgehen. Die Nützlinge richten keinen Schaden an den Pflanzen an im Gegensatz zu chemischen Alternativen oder manchen Hausmitteln. Und wenn sie keine Schädlinge mehr finden, sterben sie einfach ab.





 

Im Februar finden Sie hier: Wie kleine Gärten groß rauskommen. Schauen Sie wieder rein, es lohnt sich.

 

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